Pilzinfektion des Darms - Candida albicans
Die übermäßige Zunahme der im
Darm normalerweise nur in geringer Zahl vorhandenen Candida albicans kann viele Probleme
nach sich ziehen. Zwar lässt sich dieser Pilz mit Medikamenten relativ leicht auf ein
normales Maß reduzieren, doch nimmt er in vielen Fällen schnell wieder zu, da die
Ursache dieses Problems nicht in der bloßen Anwesenheit von Candida liegt, sondern daran,
dass das Immunsystem nicht der Lage ist, dessen übermäßige Zunahme zu verhindern, wenn
es in einem schlechten Zustand und zu schwach ist. Auf Dauer liegt die Lösung also nicht
in der Einnahme von Medikamenten, sondern in der Stärkung des Immunsystems. Dazu muss
der
Körper und besonders das Immunsystem mit allen Nährstoffen versorgt werden, die zu
seiner optimalen Funktion nötig sind. Dies ist nur möglich, wenn die Ernährung auf den
individuellen Ernährungstyp abgestimmt wird.
Was ist Candida albicans?
Jeder Mensch trägt alle möglichen Mikroorganismen
(Bakterien, Viren, Pilze usw.) in sich, vor allem im Verdauungssystem. Normalerweise
stellen sie kein Problem dar, solange sie durch ein intaktes Immunsystem in Schach
gehalten werden.
Auch Candida albicans ist ein normaler Teil unserer Darmflora. Es ist eine Hefeart, die
zur größeren Familie der Pilze gehören.
Wie kommt man zu Candida albicans?
Candida gelangt schon sehr früh nach der Geburt in
den Darm. Im Alter von 6 Monaten findet sich bei 90% aller Babies Candida im Darm, ebenso
wie bei praktisch jedem Erwachsenen. Allerdings ist die Anzahl der Keime relativ gering,
solange Candida durch eine intakte Darmflora und ein intaktes Immunsystem reguliert wird.
Wird dies jedoch zu schwach, so kann die Candida versuchen, den gesamten Organismus zu
besiedeln und breitet sich vor allem im Darm aus. Leider kann das ökologische
Gleichgewicht im Darm und das Immunsystem durch viele Faktoren gestört werden. Die
wichtigsten sind:
- Antibiotika und Sulfonamide zerstören einen großen Teil der Darmbakterien und damit
auch die "gute" Darmflora, die ein ausbreiten von Candida verhindert. Gegen den
Pilz Candida wirken diese Mittel nicht, so daß er sich ungehindert ausbreiten kann.
Wahrscheinlich ist Candida vor allem heutzutage deshalb so häufig, weil wir so häufig
Antibiotika ausgesetzt sind - durch die oft unnötige Verwendung in Medikamenten, durch
oft antibiotikahaltige Nahrungsmittel wie Fleisch, Milchprodukte, Geflügel und Eier. Die
drastische Zunahme von Candida nach der Einnahme von Antibiotika zeigt deutlich, dass dies
von einer Veränderung der inneren Bedingungen ausgelöst wird, nicht durch eine Infektion
von außen.
- Steroide Hormone und immunsuppressive Medikamente wie Cortison, die das Immunsystem
blockieren.
- Eine kohlenhydrat- oder zuckerreiche Ernährung fördert den Wuchs von Candida, da sie
sich davon ernährt.
- Pilze in der Umwelt (wie Aspergillus niger an feuchten Wänden oder im Biomüll)
gelangen mit ihren hoch toxischen Sporen in den Körper und schwächen das Immunsystem
- Viele andere Faktoren (siehe den Artikel zum
Immunsystem)
schwächen das Immunsystem, besonders auch Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium
und Aluminium.
Ein ernstes Problem
Wenn sich Candida erst stark vermehrt hat und
unerkannt wirkt, kann sie einen Teufelskreis beginnen. Wird sie zu zahlreich, schwächt
sie das Immunsystem, das sich nun noch schlechter gegen Candida wehren kann. Das
Immunsystem versucht dann zwar ständig, Candida zu reduzieren, ist damit aber permanent -
jede Minute, jede Stunde, den ganzen Tag, über Wochen und Monate - so stark beschäftigt,
dass es mit der Zeit erschöpft wird und damit der Weg für schwerere degenerative
Krankheiten bereitet wird. Viele Therapeuten gehen davon aus, dass
diese ständige
Belastung bei der Entwicklung von Krebs und AIDS eine wichtige Rolle spielen kann. Daher
sollte Candida nicht zu leicht genommen werden.
Was sind die Symptome einer Candidainfektion?
Candida kann sehr viele Symptome auslösen, die
allerdings alle nicht eindeutig auf diese Infektion hinweisen, da die gleichen Symptome
auch von anderen Ursachen stammen können. Allerdings lässt eine Häufung solcher
Symptome meist vermuten, dass Candida die Ursache ist. Die Symptome lassen sich in drei
Gruppen einteilen:
- Symptome am Ort der Infektion im Verdauungssystem und im Genital- bzw. Harnwegsbereich
- Allergische Reaktionen auf Candida
- Mentale und emotionale Wirkungen der Candida
Meist zeigen sich die ersten Symptome dort, wo sich Candida als erstes
stark entwickelt. Typische erste Symptome sind daher eine verstopfte Nase, jucken in
der Nase, Bläschen im Mund, Heiserkeit oder ein trockener Hals, Bauchschmerzen,
Aufstoßen, Blähungen, Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall, brennen oder jucken im
Analbereich, vaginaler Ausfluss, brennen oder jucken im Vaginalbereich, stetig zunehmende
prämenstruelle Symptome, Prostataentzündung, Impotenz, häufiger Harndrang, brennen beim
Urinieren, häufige Blaseninfektionen, je nach dem, wo sich die Candida zuerst
vermehrt.
Ist das Immunsystem zu schwach, um die Candida auf diese Bereiche zu
beschränken, kann sie sich in andere Körperbereiche ausbreiten und dann alle möglichen
Symptome verursachen, wie ständige Müdigkeit, Koordinations- und
Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen,
Mundgeruch, Husten, Gelenksschwellungen, Arthritis, Augenprobleme, Flecken vor den Augen,
Augenschmerzen, Taubheit, brennende oder tränende Augen, Muskelschmerzen, Depression,
Reizbarkeit, Heißhunger auf Süßes, zunehmende Empfindlichkeit gegen Nahrungsmittel und
Chemikalien, Kribbeln in den Gliedern, kalte Hände und Füße, Asthma, Heuschnupfen,
diverse Allergien, Ekzeme, Psoriasis, chronische Pilzinfektionen wie Nagel- oder Fußpilz.
Darüber hinaus wird das Immunsystem durch 79 inzwischen bekannte Toxine
belastet, die von Candida produziert werden. Über das Blut gelangen diese Toxine in alle
Bereiche des Körpers und können dort alle möglichen Symptome auslösen. Candida kann
aber auch direkt das Immunsystem befallen und die Suppressorzellen so stören, dass sie
schon auf die kleinste Reizung vermehrt Antikörper produzieren und damit die
Sensibilität extrem steigern.
Überhaupt kann die ständige Belastung des Immunsystems durch Candida
dazu führen, dass es nicht mehr effizient arbeitet und die Widerstandsfähigkeit gegen
alle möglichen Krankheiten drastisch sinkt.
Frauen werden leichter als Männer von diesem Problem betroffen. Sie
produzieren in der zweiten Hälfte des Zyklus verstärkt das weibliche Sexualhormon
Progesteron. Dies steigert die Anwesenheit von Glykogen im Vaginalgewebe, das damit zu
einem guten Nährboden für Candida wird. Progesteron steigt auch in der Schwangerschaft
an.
Woher wissen Sie, ob Sie betroffen
sind?
Leider gibt es keine zuverlässigen Testmethoden. Es
werden zwar sowohl Stuhlproben als auch Bluttests angeboten, doch liefern diese nicht
unbedingt zuverlässige Ergebnisse. Ferner gibt es keine Symptome, die eindeutig auf eine
Candidainfektion schließen lassen. Meist lässt sich nur auf Grund der Krankengeschichte
(wie häufige Antibiotikagaben, Einnahme der Pille u.ä.) und der unspezifischen Symptome
vermuten, dass dieses Problem existiert.
5-Tage-Test: Am besten ist es daher, im Fall eines Verdachts
mit einem Versuch festzustellen, ob der Darm mit Candida vermehrt befallen ist. In diesem
Selbstversuch sollten Sie 5 Tage lang alle Nahrungsmittel meiden, die den Wuchs von
Candida anregen. Dazu zählen vor allem:
- Zucker und andere isolierte Kohlenhydrat (Weißmehl, aber auch Fruktose, Honig,
Ahornsirup u.ä.)
- Hefeprodukte wie Bier, Wein, mit Hefe gebackenes, B-Vitamine aus Hefezucht, Bierhefe.
Diese Hefeprodukte regen zwar den Wuchs nicht direkt an, aber da viele Menschen auf diese
Produkte empfindlich reagieren und so das Immunsystem geschwächt wird, sollten sie
während dieser Tage gemieden werden.
- Fermentierte Nahrungsmittel und Pilzprodukte wie Käse, Essig, Ketchup, alle mit Essig
hergestellten Nahrungsmittel (z.B. in Essig eingelegtes) und alle Pilze.
Beobachten Sie, wie Sie sich ohne diese Stoffe fühlen. Nach 5 Tagen essen
Sie diese wieder in größeren Mengen und beobachten, ob Sie einen Unterschied feststellen
können. Wenn Sie sich ohne diese Produkte besser als mit Ihnen fühlen, ist eine
Candidainfektion wahrscheinlich.
Wie wird man Candida los?
Wenn sich einige Ihrer Symptome in den 5 Tagen
gebessert haben und danach wieder schlechter wurden, liegt eventuell eine Candidainfektion
vor. Um nun die Candida dauerhaft zu beseitigen, sind zwei Schritte nötig:
- Zuerst muss die Candida mit Hilfe entsprechender Medikamente abgetötet und ihr durch
entsprechende Ernährung die Nahrungsgrundlage reduziert werden (Fasten ist allerdings
nicht sinnvoll, da die Candida bei totalem Nahrungsentzug durch die Darmwand durchwandern
kann, um sich im Körper auf die Suche nach anderen Nahrungsquellen zu machen und damit
Organe befallen und sehr gefährlich werden kann).
- Dann muss vor allem das Stoffwechselgleichgewicht wieder hergestellt und das Immunsystem
gestärkt werden, denn nur so lässt sich verhindern, dass sich die Candida bald wieder
ausbreitet.
Die Beseitigung von Candida
Am besten wenden Sie sich an einen Therapeuten, der
Ihnen ein entsprechendes Medikament empfehlen kann. Ein Arzt wird Ihnen wahrscheinlich ein
nystatinhaltiges Medikament verschreiben. Dies ist relativ harmlos und zuverlässig.
Allerdings treten gelegentlich allergische Reaktionen gegen diesen Wirkstoff auf,
besonders wenn er häufig angewendet wird.
Es gibt einige natürliche Stoffe, die ebenfalls gut wirken, z.B.
Grapefruitsamenextrakt und bestimmte Myrrheprodukte. Daneben gibt es die speziellen
Produkte der Sanumwerke, die bei fachmännischer Anwendung ebenfalls sehr erfolgreich
sind. Am besten wenden Sie sich an einen Therapeuten, der Erfahrung mit diesem Problem
hat.
Allerdings ist es nicht sinnvoll, die auch von erfahrenen Therapeuten
meist gegebenen Diätempfehlungen zu befolgen. Wie in dem Artikel zum Immunsystem (Ein starkes Immunsystem) ausführlich
dargestellt, hängt die Stärke des Immunsystems entscheidend von der für Ihren
Ernährungstyp richtigen Ernährung ab. Wenn Sie die übliche, sehr kohlenhydratarme
Anti-Pilz-Diät befolgen und diese nicht für Ihren Ernährungstyp geeignet ist und daher
zu einer weiteren Verschlechterung Ihres Stoffwechselgleichgewichts und damit zu einer
Schwächung des Immunsystems führt, werden Sie feststellen, dass sich kurz nach dem
absetzen der Medikamente die Candida erneut vermehrt. Sie können zwar mit der
Anti-Pilz-Diät die Candida reduzieren. Wenn Sie sich aber dadurch gleichzeitig für Ihren
Ernährungstyp wichtige Nährstoffe vorenthalten, bleibt Ihr Immunsystem zu schwach, um
die Candida weiterhin in Schach zu halten.
Lediglich die oben bei dem
5-Tage-Test
erwähnten Nahrungsmittel sollten auf lange Sicht gemieden werden, da Sie den Wuchs von
Candida deutlich fördern können.
Schlussfolgerung
Langfristig kann ein gesundes Gleichgewicht zwischen
Candida und Ihrem Immunsystem nur aufrecht erhalten werden, wenn Ihr Immunsystem stark
genug ist. Es kann jedoch nur stark sein, wenn es langfristig mit den für Ihren
Ernährungstyp richtigen Nährstoffen versorgt wird.
Praktische Schritte zur Gesundheit
Einzelheiten über das praktische Vorgehen bei der Bestimmung Ihres Ernährungstyps
finden Sie im Artikel Gesünder mit dem Synergie-System, an
dessen Ende sich Details über die Praktischen
Schritte zur Gesundheit finden.
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